Das Siebengebirge erstreckt sich südöstlich von Bonn auf der rechten Rheinseite und steht seit 1922 unter Naturschutz im Unteren Mittelrheintal. Sein Wahrzeichen gekrönt von der Ruine eines Bergfrieds ist der bekannte Drachenfels. Die bewaldeten Hügel sind vulkanischen Ursprungs.

Heute bieten die stillgelegten Steinbrüche einen Einblick in die Erdgeschichte und sind als Teil des Naturparks Siebengebirge wichtiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Diese malerische Landschaft mit ihren schroffen Felsen, Ritterburgen, Schlössern und Festungen entsprach damals wie heute den Vorstellungen einer idealen Landschaft. Rund 320 Kilometer markierte Wanderwege führen durch Wälder, über Hochplateaus, vorbei an Streuobstwiesen und charmanten Einkehrmöglichkeiten.

 

In der Höhenlage von Bad Honnef wurde Quartier bezogen. Alle waren begeistert von diesem schönen Haus und seiner guten Lage. Nach einer guten Nacht, einem reichhaltigen Frühstück wurden die Wanderschuhe geschnürt und gut gelaunt folgten wir den gut markierten Wegezeichen, hier auf Findlingen mit Bronzetafeln zu finden, zu unserer ersten etwas kleineren Tour. Den Nachmittag ließen wir an der Rheinpromenade in unterschiedlicher Weise ausklingen. 

 

Am Dienstag stand die Löwenburg – die einzig in ihren Grundfesten erhaltene Höhenburg am Mittelrhein – auf dem Wanderprogramm. Am Tagesende konnten wir auf stattliche 539 erwanderte Höhenmeter stolz sein.

Am folgenden Morgen rüsteten wir zur nächsten Tagestour auf, die uns über den   Nonnenstromberg zum großen Ölberg führte, mit 460,7 m die höchste Erhebung im Siebengebirge.

 

Donnerstags wandelten wir auf den Spuren von Beethoven vom „bekannten Parkplatz Petersberg“ über den Nachtigallenweg zum Drachenfels, der uns einen einzigartigen Blick ins Rheintal bot und weiter über die Ruine Rosenau zurück zum Petersberg. Hier besichtigten wir die Anlage vom ehemaligen Gästehaus der Deutschen Bundesrepublik. Von der dortigen Gartenterrasse faszinierte uns die Sicht über den Rhein bis nach Köln und tief in die Eifel.  

 

Das morgendliche Farbenspiel am Horizont erweckte in uns allen die Vorfreude auf einen herrlichen sonnigen Tag, der uns mit einer etwas anspruchsvolleren Tour angekündigt war. Diese führte in die Randzone des Siebengebirges mit Übergang in den Westerwald durch das Hähnerbachtal zur Erpeler Ley. Wir starteten am Wasserfall „die Kaskade von Unkel“.

Der idyllisch anmutende künstlich angelegte Wasserfall stürzt aus 7 m Höhe aus einem oberhalb liegenden Staubecken herab, das ursprünglich zur Urbachsmühle aus dem 15. Jahrhundert gehörte. Entlang des Hähnerbaches erreichten wir die auf der Höhe gelegene Ortschaft Bruchhausen.

 

Nun ging es abwärts durch das Kasbachtal zur Privatbrauerei Steffens. Beeindruckend vom Ambiente dieser Gaststube, ausgeschmückt mit Raritäten eines    Trödlers den schmackhaften Bieren und leckeren Speisen mussten wir, gut gestärkt, jedoch etwas wehmütig die Wanderroute wieder aufnehmen. Aufwärts führte der weitere Weg zur Erpeler Ley, ein Basaltfels und nach Loreley und Drachenfels der schönste Ausblick in das Rheintal. Hier befindet sich ein Holzkreuz zu Ehren der Gefallenen im zweiten Weltkrieg und der Zeppelinstein (zum Gedenken an eine Überführungsfahrt des Luftschiffes nach Köln die hier abgebrochen werden musste). Unser Panoramablick reichte vom Siebengebirge, der Stadt Unkel, der Römerstadt Remagen bis zur Mündung der Ahr und auf die „Bunte Stadt am Rhein“ Linz.

 

Am folgenden Samstag wanderten wir zwischen Wald und Reben zum ehemaligen Kloster Heisterbach und besichtigten die vorhandenen Relikte. Vom Kloster selbst sind nur die Scheune und das Brauhaus erhalten. Der Klosterschänke statteten wir einen Besuch ab. 

 

Die gemeinsamen Tage, mit vielen neugewonnenen Eindrücken und Erlebnissen, die geselligen Stunden vergingen erneut einmal wieder viel zu schnell vorüber. Von dieser Wanderung zurückgekehrt mussten wir an das Kofferpacken denken, bevor wir uns letztmalig zum Abendessen trafen.       

Bernd Frieß nutzte hierbei die Gelegenheit, um ein Wort des Dankes zu finden, für das disziplinierte Verhalten aller Teilnehmer*innen und das in ihn wiederum gesetzte Vertrauen auf eine erlebnisreiche Wanderwoche. Im Gegenzug bedankte sich die Gruppe für die gute Organisation in einem interessanten Wandergebiet unserer Heimat, den wunderschönen Touren mit den oft originellen Einkehrmöglichkeiten und dem gut ausgewählten Quartier, beim Wanderleiter.      

 

So stand am Sonntagmorgen nach dem Frühstück die Heimfahrt auf dem Programm. Mit dem gegenseitigen Versprechen im kommenden Jahr wieder etwas Gemeinsames zu unternehmen trennten sich die Wege. Ein Teil der Gruppe fuhr auf direkten Wegen nachhause. Andere interessierten sich für die Sehenswürdigkeiten der Stadt Boppard, die restlichen fuhren im Rheintal bis zur Loreley, informierten sich für die Neugestaltung und wechselten mit der Fähre in St. Goar das Rheintal. Alle sind gesund und wohlbehalten wieder zuhause angekommen.

 

Text: Bernd Frieß